Treppenmarathon 2023 (Hartmut)

Solange die Dreierseilschafft Ultralauf Dresden Team Oppacher mit Timo Forstner und Christian Sandkaulen besteht, treten wir Drei hier zusammen an. Für mich hat es den Vorteil, dass ich nur den Sonntag dienstfrei benötige. Am Sonnabend noch den halben Tag gearbeitet und dann versucht, zu Hause ein paar Stunden zu schlafen. Das war leider nicht möglich, da einige Helikoptereltern die Zeit vor dem Block zu ihrer Zeit zu machen. Missmutig dann um 20:45 Uhr aufgestanden und den Sonnabend als sportlich neuen Tag begonnen. 22:30 Uhr war ich vor Ort an der Treppe. Platz im Zelt gesichert. Timo und Christian trafen auch ein. 23:00 Uhr Briefing. Die Zeit bis zum Start verbrachte ich mit einigen Dehnungsübungen. Als 1. ging es für mich auf die Treppe. Nach 8:42 Minuten war meine erste Runde vorbei. Mein Handy habe ich die nächsten Stunden erstmal nicht angefasst. Kein Foto, keine Ergebnisliste, keine sozialen Medien. So konnte ich mich voll auf den Lauf einlassen. Zudem wollte ich von der Welt außerhalb der Treppe nix wissen bzw. abschalten. Politik, die Elbe… Alles ohne mich für die nächsten Stunden. Mit dem Schlafmangel kam ich ganz gut zurecht. Ich bleib viel draußen vor dem Teamzelt, in der ersten Reihe im Startbereich. Nachts waren sehr viele Feuerwehrmänner/Frauen da. Einige mit Zigarette. Mein Blick ging immer in Richtung Treppe. Ab und zu ins Verpflegungszelt gegangen. Hier viele bekannte Gesichter in der Küche. So machte das Essen nochmal mehr Spaß. Die nächsten Runden routiniert absolviert. Es lief ganz gut. Mit Blick zu René Hillebrand, Treppen-Katja und Heiko von Quickfit. Alles Alleingänger. Ich fand die Temperaturen in der Nacht gut, schön kühl. Da blieb man wach, von einigen Sekunden Schlaf abgesehen. Sobald ich Christian sah, habe ich blitzschnell vom Stand-by-Modus in den Rennmodus geschaltet. Jeder gab sein Bestes. Trotzdem sind wir zeitlich bis auf Platz 10 abgerutscht. Es waren ja noch viele Stunden Zeit bis zum Finish. Die biologische Uhr schaltete halt einen Gang runter. Gegen 5 Uhr waren die Singvögel von Radebeul zu hören, die Sonne kam raus. Es versprach ein guter Tag zu werden. Meine Bio-Uhr schaltete in den Tag-Modus. So wurden meine Rundenzeiten gefühlt schneller. Meinen persönlichen Höhepunkt erlebte ich durch bzw. mit einem Feuerwehrmann. Plötzliches Poltern hinter mir, das Aufschlagen seiner Stiefel im Millisekundentakt. Genial. Er wollte mich doch überholen. Das ging natürlich nicht ☺️. So erhöhte ich angespornt mein Tempo. Selbst als es auf der Asphaltstraße runter ging, blieb er an meinen Fersen heften. Bis zum Wendepunkt war es ein Kopf an Kopf Rennen, dann musste er leider abreißen lassen. Oben am Gipfel sprach ich ihn an und fragte ob er Marathonläufer wäre. Nein nur Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr Standort Dresden-Gompitz. Sein Tempo hat mich total geflasht. Zumal er mit kompletter Ausrüstung, incl. Atemschutzmaske und Einsatzschuhen dastand. Da mir die dazu nötige Untersuchung (Atemschutzmaske) fehlt, kann ich das leider nicht machen. Bis zum Ziel der gemeinsamen 100 Runden war noch viel zu tun. Durch meine Garmin-Uhr hatte ich einen ungefähren Richtwert wo wir stehen. Ein paar Getränke von GU gaben mir zusätzliche Kraft. Der Kaffee im Verpflegungszelt war ebenfalls sehr gut. Da ich mein Handy und die zivile Welt noch weiter ignorieren wollte, habe ich mir den Zwischenstand am VP am Gipfel geholt. Wir waren inzwischen auf Platz 9 , dann bald auf Platz 8 vorgerutscht. Christian und Timo rechneten, ob wir es noch weiter nach vorne schaffen können. Das spornte natürlich an. Nach dem Mittag war unsere Zielzeit absehbar ca.14:00 Uhr. 14:00 Uhr starten die 11 Freunde Staffeln und es wurde nochmal richtig voll. Wir einigten uns dann, dass Timo die 100ste Runde allein und im Vollgas-Modus rennt. Die Hoffnung war groß, noch einen Platz nach vorn zu kommen. Timo gab alles und konnte Meter gut machen. Christian und ich nahmen ihn auf der halben Treppe in Empfang und spornten ihn noch etwas an. Am Ende hat es für Platz 7 von 11 Teams gereicht.
14:10:52 Stunden unser Ergebnis.
2024 wollen wir wieder als Dreierseilschafft antreten. Mir hat die Zeit in der Treppengemeinschaft ausgezeichnet gefallen. Danke Ulf und Peter für die schöne Orga. Die Helfer haben Höchstleistungen vollbracht. Danke auch an Reiner Mehlhorn für die Trainingspläne und GU für die Produkte.

#METM2023 (René)

39.700 Stufen rauf ⬆️
39.700 Stufen runter ⬇️
8.848 positive Höhenmeter
84,39 km Gesamtstrecke

…und ja – ✅ endlich der Haken dran!
Nach den beiden Versuchen 2019 & 2022 hat es nun endlich geklappt, die Treppe innerhalb von 24 Stunden 100 Mal zu „bezwingen“. Das Wetter war perfekt, nicht zu warm und nicht zu kalt und Regen hatte es auch nicht wirklich gegeben, obwohl Raffi das anders sieht 😉
Nach dem Eintreffen an der Treppe und vor und nach der organisatorischen Einweisung der beiden Macher des METM, Ulf & Peter, war noch ein wenig Zeit, die ganze Atmosphäre des METM zu genießen, viele bekannte Gesichter zu begrüßen und auch schon mal mit der ein oder anderen Fachsimpelei zu beginnen. Pünktlich um 16:00 Uhr fiel der Startschuss und da ging er los, der #METM2023. Wir hatten uns mit PhilMo gewohnheitsbedingt eher hinten eingeordnet und so verlief der erste Abstieg auch eher ruhig. Wir witzelten noch, dass die Ersten uns wohl schon auf dem halben Abstieg wieder entgegen kommen würden – der Start-Ziel-Sieger Matthias war tatsächlich noch eher an uns vorbei mit einem wahnsinnigen Tempo. Der erste Aufstieg kam und man war drinne im Treppenrythmus. Tatsächlich finde ich die Treppe sehr rythmisch, rauf wie runter, und das geht wohl jedem so, der da mehr als einmal rauf und runter geht oder eben rennt. Zuschauer hörte ich sagen, dass das total schwierig sei, wegen der unterschiedlich langen Absätze, aber tatsächlich sind es nur vier verschiedene Längen, die ich hochzu quasi übergehe (im steilen, mittleren Teil mit den ganz kurzen Absätzen) oder mit zwei normalen oder langen Schritten nehme oder im oberen, flacheren Teil mit vier kurzen Schritten – das wars auch schon. Dazwischen sind immer sieben Stufen – ich bin beim Alleingang die Stufen immer einzeln gegangen, andere nehmen sie doppelt. Leider hatte ich keine Zeit, den Zuschauern das zu erklären aber mehr isses nich. Zum ersten Mal bin ich komplett ohne Kopfhörer gelaufen, um besser mit den Helfern, Teilnehmern und Zuschauern reden zu können und ich fand das tatsächlich besser als mit Mukke auf den Ohren.
So zog ich meine Runden und um 22:00 Uhr wurde es dann dunkel und der untere Teil der Strecke schön illuminiert (in den vergangenen Jahren war da mehr Farbe dabei aber irgendwas is ja immer 😉). Raffi begann seine 50 Annapurna-Runden und jeder fragte sich wohl, wie man die Nacht übersteht. Ich habe meine Pause alle 20 auf nach schon 10 Runden gewechselt und war so, bei relativ konstanten Rundenzeiten um die 12 Minuten, dadurch öfter im Verpflegungszelt beim Kaffeetrinken. So richtige Müdigkeitsprobleme hatte ich nicht und so ging es nach ca. 15 Minuten dann auch schon wieder auf die Strecke. Oben am Verpflegungspunkt immer ordentlich getrunken und gegessen. Kartoffeln oder Gurkenscheiben mit Salz war da meine erste Wahl aber gern auch Kartoffelchips, Salzstangen oder Gummibären.
Gegen 3:30 Uhr fingen die Vögel an zu zwitschern und das Tageslicht kam eine Stunde später auch zurück und das gelichtete Teilnehmerfeld zeigte sich. Auch 2023 hatte die Nacht wieder viele Alleingänger „gefressen“ oder sie mussten verletzt aufgeben. So eine Entscheidung ist immer schwierig – da jeder seinen Gipfel erreichen will – aber in der Situation immer die Richtige! Meine Rundenzeiten waren nach dem Sonnenaufgang nun öfter über als unter 12 Minuten aber ich lag im Plan und hatte eigentlich bis zu dem Zeitpunkt und auch später hochzu nie einen Puls über 130 – das ließ hoffen, dass noch genug Körner auf der Schippe sind, um den Gipfel zu erreichen. Die Trainingsrunden der letzten Monate mit PhilMo & Raffi, die offiziellen Trainings und wahrscheinlich auch das Winterfahrradprogramm auf der „Rolle“ zeigten sich als perfekte Vorbereitung – es lief einfach rund und alles war jederzeit im Plan.
Naja, und der Rest ist schnell erzählt, ich arbeitete mich über Runde 70 an die Runde 80 ran und wusste, dass ich mit dem nächsten 10er-Pack die 88 Runden aus 2022 überschreiten werde. Noch mal kurz Pause mit Kaffee und so und dann kurz vor dem Mittag mit 5,5 h Restzeit auf der großen Uhr am Wendepunkt die letzten 10 Runden in Angriff genommen.
Kurz nach 14:00 Uhr war er geschafft, der #METM2023, der 19. überhaupt, meine fünfte Teilnahme insgesamt und der dritte Versuch im Alleingang. Kerstin hing mir oben die Medaille um, mit Gunnar abgeklatscht, dann am VP mit Peter, Torsten & Uwe und schließlich im Ziel mit Ulf – was für ein geiler Moment 🙂 – Micha hat zum Glück ein paar Fotos geschossen…
An dieser Stelle muss(!) ganz großer Dank an Peter & Ulf für die Organisation gehen und an ALLE Helfer – da ich miemanden vergessen will, fange ich gar nicht erst an, mit dem Aufzählen. Ich konnte mich jederzeit darauf verlassen, dass der Becher immer voll war mit dem richtigen Getränk und ich am üppigen „Buffet“ die Qual der Wahl hatte – DANKE!

Was beim #METM2024 geht, kann ich jetzt noch nicht sagen, zu frisch sind die Eindrücke des letzten Wochenendes – Helfer zu sein wäre vielleicht auch mal was!

 

#metm
#metmiscallingandimustgo
#spitzhaustreppe
#spitzhaustrepperadebeul